Die Schwanenfibel

Nachbildung der Schwanenfibel

Nachbildung der Schwanenfibel

Abbildung: Willi Sgodzaj

Objekt

Rullstorfer Schwanenfibel – 2. Hälfte 8. Jahrhundert

(Nachbildung, als Anstecknadel verwendbar)

Material

Bronze

Größe

6,6 cm lang

Hersteller

Friedrich-Wilhelm Witte, Südergellersen

Preis

22,00 € zzgl. Versandkosten (über den Verein für Heimatkunde im Raum Scharnebeck e. V.)

Die Schwanenfibel von Rullstorf

"Die Bronzefibel (Originalgröße 6,4 x 4,2 cm) wurde mittels einer zweiteiligen Klappform hergestellt, die Schauseite wurde nach dem Guss noch bearbeitet. Der nach rechts schwimmende oder sitzende Schwan hält eine Schlange im Schnabel, die sich um Hals- und Brustbereich des Vogels gelegt hat; Kopf und Schwanz der Schlange treffen am Schwanzgefieder des Schwanes zusammen (ist die Midgardschlange gemeint?), so dass ihr Körper den Flügel des Vogels einrahmt. In diesem Feld sind zwei stilisierte Tiere zu sehen, von denen das rechte das linke anscheinend in die Pfote beißt. Möglicherweise sind sie aber auch Kopf an Kopf abgebildet. Die Köpfe sind charakteristisch nach hinten gedreht. Während wir die Tierstilornamentik mühsam enträtseln, war der Symbolgehalt dieser Fibel in der zeitgenössischen Vorstellung so geläufig, dass seine Entschlüsselung auf den ersten Blick möglich war. Auf der ungeglätteten Rückseite der Fibel ist die mitgegossene Nadelhalterung zu sehen. […]" 1

"Die bronzene Schwanenfibel von Rullstorf aus der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts ist ein besonders schönes und interessantes Fundstück, weil es sich um eine äußerst seltene Schmuckform im norddeutschen Raum handelt." 1

Der Zusammenhang von Schwanensymbolik und germanischer Mythologie in der spätsächsischen Kultur wird in dem Ausstellungskatalog „AUF DEM WEG NACH WALHALL“ Die Pferde der Altsachsen – Begleiter in Leben und Tod von Dr. Wilhelm Gebers ausführlich behandelt.

Gefunden wurde die Fibel vom Landwirt Franz Darger sen. aus Rullstorf, als dieser die Anlage eines Zaunes für seine Baumschule in der „Heidkoppel“, Gemarkung Rullstorf, errichtete. Nach dem Fund um die Mitte der 1950er Jahre dauerte es einige Jahre, bis Dr. Körner Kenntnis davon bekam und er die Fibel in die Sammlung des Museums für das Fürstentum Lüneburg aufnahm. Die erste Veröffentlichung über die Schwanenfibel erschien in den „Lüneburger Blättern“ 1961, wobei der Fundort mit Boltersen nicht richtig angegeben wurde.

1 "AUF DEM WEG NACH WALHALL die Pferde der Altsachsen – Begleiter in Leben und Tod" von Dr.Wilhelm Gebers. Herausgeber Industrie Museum Lohne – Nds. Landesamt für Denkmalpflege, Hannover (Lohne 2006)