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Tag des offenen Denkmals 2014

Turm mit Königswappen, Uhrwerk und Glocken

Die Kirche aus der klösterlichen Zeit war im 18. Jhdt. So baufällig geworden, dass sie 1712 abgerissen wurde. Teile wurden jedoch in die neue Kirche integriert. 1723/24 stand die neue Kirche, die Einweihung fand 1724 statt. Und kein geringerer als Georg I. (1660-1727), Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, ab 1714 König von Großbritannien u. Irland und Titularkönig von Frankreich, ließ diese Kirche bauen. Davon zeugt das Wappen über dem Kirchenportal.

Die heutige Turmuhr wurde von der Firma Korfhage & Söhne aus Osnabrück im Jahr 1908 gefertigt. Sie kostete 777 Mark mit einem zusätzlichen Betglockenwerk für 200 Mark.

Im Kirchturm hängen 3 Glocken. Eine der 3 Glocken stammt noch aus der klösterlichen Zeit. Die beiden anderen Glocken stammen aus dem 17. und 18. Jhdt. Zu welchen Anlässen die Glocken angeschlagen bzw. geläutet werden regelt eine Läuteordnung.

Die Uhrschlagglocke KATHERINA wurde 1525 von Medardus Waghevens aus Mecheln gegossen. Die Glocke befindet sich in der Säulenkuppel der Turmspitze. Sie schlägt jede halbe und volle Stunde.

In der Glockentube des Turmes hängen 2 Läuteglocken.

Die Bet- und Läuteglocke, gegossen 1607 vom Lüneburger Glockengießer Paul Voss (I.) wurde von Ursula, der Herzogin von Braunschweig und Lüneburg gestiftet. Die Herzogin Ursula lebte von 1598 bis zu ihrem Tode 1620 in Scharnebeck. 20-30 Sekunden nach 7, 11 und 17 Uhr schlägt die Glocke täglich jeweils 9x zum Gebet.

Die dritte Glocke ist eine reine Läuteglocke. Sie wurde 1772 vom Lüneburger Glockengießer Johann Christoph Hautsch umgegossen. Die Vorgängerglocke von 1649 stammte vom Lüneburger Glockengießer Paul Voss (II.). Der Umguss wurde von König Georg III. in Auftrag gegeben.

Im 1. und 2. Weltkrieg wurde die Hautsch-Glocke von 1772 beschlagnahmt und nach Hamburg abgeliefert. Zur Verhüttung kam es in beiden Kriegen nicht mehr und nach den Kriegen kehrte sie wieder in ihre Gemeinde nach Scharnebeck zurück.

[Willi Sgodzaj, Scharnebeck]